05/10/2018
Pyrenäen: The place to be!
Sagt der Bär dem Geier gute Nacht
von Franz Lerchenmüller
Das Béarn am Fuß der französischen Pyrenäen ist die Heimat eines köstlichen Käses und eines guten Königs, eigenwilliger Menschen und mysteriöser Steinkreise – gute Gründe, diese Gegend zu besuchen.
Die Stadt, die Frankreich seinen menschenfreundlichsten König geschenkt hat, ist erfüllt vom Summen aufgebrachter Hornissen aus Stahl und Blech. Giftig brettern die Wagen der Formel3 über den Rundkurs zwischen den Häusern von Pau, zu dem einige der Straßen mit Leitplanken und Betonmauern verbunden wurden. Hoch darüber aber thront unbeeindruckt das Schloss, in dem der spätere Henri IV. am 13. Dezember 1553 auf die Welt kam.
Die ehemalige Festung aus dem zwölften Jahrhundert hat dank diverser An- und Umbauten immer wieder ihre Gestalt verändert und bekam ihr heutiges Aussehen mit den harmonischen, viereckigen Türmchen, dem Bergfried aus Backstein und dem vielen Zierrat an den Fassaden in der Renaissance. Hier schaukelte Großvater Henri d’Albret den Kleinen in einem Schildkrötenpanzer, der immer noch stolz vorgezeigt wird, und bestrich seine Lippen mit Knoblauch und Wein, um die Liebe zu Land und Leuten in ihm zu wecken. Es gelang. Henri wurde ein lebenslustiger, aufgeklärter Herrscher mit einem wachen Gespür für Lust und Leiden seiner Untertanen. Und er ging als jener König in die Geschichte ein, der sich wünschte, dass jeder seiner Bauern sonntags ein Huhn im Topf haben möge.
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